Cover

Würzburg, Staatsarchiv, MRA Kurpfalz Nr. 1210

Urkunde: Die Geistliche Güteradministration verleiht Wendelin Hubner das Steinbacher Gut zu Weinheim

o.O., 1588 Februar 2 , Ausfertigung

Papier

Die Geistliche Güteradministration zu Heidelberg erneuert dem Weinheimer Bürger Wendelin Hubner den vor 12 Jahren durch den Lorscher Hof zu Handschuhsheim verliehenen und nun ausgelaufenen Bestand, das Steinbacher Gut genannt, für einen Zeitraum von weiteren 12 Jahren. Von diesem Grundbesitz soll er jährlich zwischen den Festen Mariä Aufnahme in den Himmel und Mariä Geburt [15.8. und 8.9.] 20 Malter Korn, 8 Malter Gerste, 20 Malter Dinkel und 12 Malter Hafer, zu einer Hälfte dem Lorscher Hof zu Handschuhsheim und zur anderen Hälfte dem [ehemaligen] Lorscher Propst Johann Carpentarius nach Worms liefern. Wendelin Hubner verpflichtet sich des Weiteren, über alle Äcker und ihre Anrainer auf eigene Kosten ein Verzeichnis anzulegen. Bei den Gütern handelt es sich um: 12 Morgen am Wormser Weg, der Ziegelacker genannt, grenzen an das Gut des Enkels von Winrich (Weintz) Rutz, der Karmelitenkloster-Pfründe, die von einem Pfarrer genutzt wird, und des Hans Helzel. 12 Morgen, die von 1 Morgen Acker unterbrochen werden, den Hans Rücker genannt Hans Heil als Hufengut des Deutschen Ordens innehat, grenzen an den Wormser Weg, das Steinbacher Gut, das Gut des Veit Anthiß und des Spitals zu Weinheim. 6 Morgen am Breitwieser Weg, grenzen an das Gut des Christof Demut, des Jost Liebner und des Spitals zu Weinheim. 1 Morgen ebenda, grenzt an die 6 Morgen, an das Gut des Adam von Hirschberg, des Georg Menguß mit dem Hufengut des Deutschen Ordens. 1 ½ Morgen ebenda, grenzen an das Gut des Eilner, des [Klosters] Lorsch und die allgemeine Allmende. 1 ½ Morgen in der Mulde, grenzen an die Allmendäcker, an das Gut der St.-Wilhelms-Pfründe und des Michael Heidt. 1 Morgen an der Landstraße, grenzt an das Gut der Erben des Hans Back aus Weinheim, des [Klosters] Lorsch, die Landstraße und an das Gut des Christof Demut. 1 Morgen am Wormser Weg, grenzt an das Gut der St.-Johannes-Pfründe und des Sebastian Sauerwein mit dem Gut des Deutschen Ordens und erstreckt sich über den Wormser Weg zum Allmendweg, grenzt an das Gut des Sebastian Kerle, des Schultheißen zu Viernheim, mit dem Gut des Deutschen Ordens. 1 Lützelmorgen am Kirschbaum, grenzt an das Gut des Hans Wezell des Jungen, der St.-Johannes-Pfründe, des Thomas Eilner und des Wendelin Ebalt. 1 Lützelmorgen im Dritten Gewann, grenzt an das Gut des Hans Friederich aus Hemsbach, des Thomas Biddinger, der Erben des Hans Schirmer und des Spitals [zu Weinheim]. 2 Morgen bei Wallebens Zeil-Bäumen, grenzt an das Gut des Hans Wezell des Jungen mit Hufengut, des Junker Wambolt [von Umstadt], der Erben des Andreas Schlosser und einer Person aus Viernheim. 2 Lützelmorgen am Bronnweg, die einmal Wiesen waren, grenzen an das Gut des Hans Gampel und des Heinrich Waltstetter. 2 Lützelmorgen, grenzen an Eilners Äcker, an das Gut der Deutschen Herren und des Unser-lieben-Frauen-Altars, das von Thomas Biddinger bewirtschaftet wird. 4 Morgen neben dem Wormser Weg am sogenannten Kreben, grenzen an den Steinbacher Ziegelacker und an das Gut des Weinheimer Spitals, das von Hans Heinzelbecker bewirtschaftet wird, an das Gut des Klosters Neuburg und an den Steinbacher Acker. 3 Morgen im Loch, waren früher Wiesen, grenzen an das Gut des Heinrich Wein und des Stefan Scherb. 3 Lützelmorgen, waren früher Wiesen, grenzen an den Breitwieser Weg, die Allmende, an das Gut des Klosters Neuburg und des Christof Landschad [von Steinach]. 2 Lützelmorgen Acker in dem Kleinen Feld in Richtung Weschnitz, grenzen an das Gut der Witwe des Sebastian Sauerwein mit Hufengut und an das St.-Wilhelms-Gut. 1 Lützelmorgen im Bircken, war früher eine Wiese, grenzt an das Gut des Philipp Rücker und des Hans Schwert. 1 Morgen im Feld zwischen den Dämmen, grenzt auf beiden Seiten an den Alten und den Neuen Damm und an das Gut des Hans Böhler des Jungen. 2 Lützelmorgen erstrecken sich über den Alten Damm, grenzen an das Gut des Sankt-Johannes-Altars und des Sebastian Kerle. 1 Viertel im Höner neben dem Damm, grenzt an das Gut der Witwe des Hans Gelchin, genannt im Katzweiler. 1 ½ Morgen zwischen den Dämmen, grenzen an das Gut der Witwe des Sebastian Sauerwein und an das Hufengut des Deutschen Ordens. ½ Morgen Acker im Großen Feld in der Nähe von Hemsbach jenseits der Nächstenbacher Klinge, erstreckt sich über die Straße, grenzt an das Gut des Christof Demut mit Hufengut. ½ Morgen ebenda, erstreckt sich über die Straße, grenzt an das Gut des Martin Bender und der Witwe des Hans Cleen. ½ Morgen, grenzt an die Straße, an das Gut des Jakob Kinzelmann und des Heinrich Wein. 1 Lützelmorgen neben dem Hohen Weg, grenzt an das Gut des Peter Schirmer und des Thomas Biddinger. ½ Lützelmorgen ebenda, grenzt an das Gut der Erben des Antonius Bender aus Weinheim, der Witwe des Hans Orlop und des Hans Schremnich. ½ Lützelmorgen ebenda, grenzt an das Gut des Hans Pfranig, der Kinder Eisenmuth und des Georg Muller. 1 Lützelmorgen am Gaisenbrunnen, grenzt an das Gut des Klosters Neuburg. 1 Morgen am Kapellenhof, grenzt an den Neuen Damm, an das Gut des Jost Schreiber und des Hans Böhler des Jungen mit Hufengut. 4 Morgen Acker an der Straße beim Gutleuthaus, genannt des Hofmanns Beune (beinde), grenzt an den Angewander des gnädigsten Herrn, an den Gemeinen Weg und die Landstraße. Von dem oberen Morgen in Richtung des Berges ist der Zehnt [Kloster] Lorsch zu entrichten. 1 Stück Hecke hinterm Schloss am Wachenberg, grenzt an das Gut des Antonius Bender des Jungen. Von den folgenden Gütern entrichtet der Hofmann einen Zins von 4 Malter Korn und 8 Schilling Heller: 12 Morgen zwischen den Dämmen, grenzen an das Gut der Witwe des Sebastian Sauerwein und des Peter Gump. 2 Morgen im Kleinen Feld, grenzen an das Gut des Hans Menges des Jungen aus Weinheim und der Herren des Deutschen Ordens und die Handschuhsheimer Äcker. Sollte jemand versuchen, das Gut auf welche Weise auch immer zu schmälern, ist dies dem Waisenhausschaffner zu Handschuhsheim mitzuteilen. Bis zum Ende des Verleihungszeitraums sind jährlich mindestens 4 Morgen mit gutem Mist zu düngen. Zudem soll Wendelin Hubner ohne Beteiligung des Lorscher Hofs zu Handschuhsheim bei allen seinen Gütern Gräben ausheben und diese, wenn nötig, umfrieden. Alle Odenwälder Gefälle in Form von Geld, Frucht und Kappen, die dem Lorscher Hof zu Handschuhsheim zustehen, hat er einzusammeln und auf eigene Kosten abzuliefern. Ist mit den Odenwälder Zinsgebern vereinbart, dass sie ihre Gefälle selbst in den Lorscher Hof nach Handschuhsheim bringen, so sollen diese von nun an ihre Gefälle in Form von Feldfrüchten selbst liefern, während Geld, Kappen und anderes auf Kosten des Wendelin Hubner eingesammelt und geliefert werden soll. Als Sicherheit hinterlegt Wendelin Hubner seine Habe und sein Einkommen (nahrung). Als Bürge fungiert Hans Hermann, der ehemalige kurfürstlich-pfälzische Zahlmeister, mit 500 Gulden. Ferner hat Wendelin Hubner neben den Lorscher Gütern noch 14 Morgen inne, von denen 12 Morgen zwischen den Dämmen liegen und an das Gut der Erben des Hans Baur grenzen. Die übrigen 2 Morgen liegen im Kleinen Feld und grenzen an das Gut des Konrad Hannß aus Nächstenbach, des Deutschen Ordens und an die Handschuhsheimer Äcker. Von diesen Gütern soll er jährlich 4 Malter Korn und 8 Schilling Heller entrichten.
Es werden zwei Ausfertigungen erstellt, die erste mit dem Siegel der Geistlichen Güteradministration zu Heidelberg und die zweite mit dem Siegel der Stadt Weinheim besiegelt. Der Bürge Hans Hermann unterschreibt mit eigener Hand.
So gebenn vff Lichtmeß Anno Funffzehenhundert Achzig Vnnd acht.

Regest / Formalbeschreibung
Nutzungsbedingungen
Virtuelles Archiv

Persistente URL: https://archivum-laureshamense-digital.de/view/saw_mra_kurpfalz_1210
URN: urn:nbn:de:bsz:16-diglit-322841   
DOI: 10.11588/diglit.32284
IIIF Manifest: https://archivum-laureshamense-digital.de/view/iiif/saw_mra_kurpfalz_1210/manifest

Komplett-
Download

Sprung zur Seite
(z. B.: IV, 145, xii)


Universitätsbibliothek HeidelbergUnesco Welterbestätte Kloster LorschBundesland Hessen