B[urkhard], Domdekan zu Worms und Wilhelm, Scholaster des Stiftes St. Paul zu Worms, vergleichen Abt und Konvent des Klosters Schönau mit dem Propst und Konvent des Klosters Lorsch bezüglich der Güter letztgenannten Klosters zu Schar:
1. Propst und Konvent des Klosters Lorsch sollen an das Kloster Schönau als Entschädigung für die aus dem Hof in Schar geraubten Pferde 30 Pfund Heller entrichten. Die Zahlung soll in zwei Raten am Tag des heiligen Remigius [01.10.] und bis Epiphanias [06.01.] erfolgen.
2. Bezüglich des Steinhauses wird Schönau von der Lorscher Forderung freigesprochen.
3. Hinsichtlich des Artikels, dass der Abt des Klosters Schönau seinen Hof auf Kosten der Güter des Klosters Lorsch vergrößert, soll der Bruder des Hofs in Schar den Gütertausch würdigen Zeugen und Brüdern vorlegen, die in dieser Sache vermitteln sollen.
4. Wegen des Feld- und Tierzehnten (de decimis agrorum et animalium), von denen der Herzog von Bayern beide Teile erhält, sollen weder das Kloster Lorsch noch das Kloster Schönau einen Rechtsstreit (actio) anstreben.
5. Bezüglich der Äcker und Wiesen, wegen derer mit dem Abt von Schönau ein Rechtsstreit entstand, dürfen weder der Abt noch einer seiner Mitbrüder sich einmischen, es sei denn mit Erlaubnis des Lorscher Propsts und des Konvents.
6. Hinsichtlich der Vergrößerung des Gebietsteils (de particula augere) soll der Lorscher Propst anhand von Urkunden oder Zeugen seine Rechte nachweisen, Abt und Konvent von Schönau sollen dem Propst sein Eigentum überlassen und gewährleisten, dass derselbe die Rechtsgewalt über seinen Teil zurückerhält.
Ankündigung der Siegel der Aussteller.
Actum et Datum anno Domini M. CC. LX. Octavo in die beatorum Martirum Gervasii et Prochasii [!].

Material/Technique: Papier
Extent: Einzelblatt
Language: Latin