Laurentz Richmann und seine Ehefrau Elisabeth beurkunden, dass ihnen durch Friedrich von Wasen, Schaffner des Klosters Lorsch zu Handschuhsheim, und Michael Teylmann, Pfarrer zu Wiesloch, auf Befehl von Eberhard [von Wasen], Propst des Klosters Lorsch, der Wittumhof (Wyddenhoff) zu Wiesloch übertragen wurde, nachdem Klaus Aberlin der Wittumhof wegen Vernachlässigung entzogen worden war. Die Eheleute sollen das baufällige Haus und die Scheune ausbessern und die Grundstücke in gutem Zustand bewahren. Sollten sie dem nicht nachkommen, müssen sie den Hof verlassen. Jährlich müssen sie, wenn dies notwendig erscheint, 2 Morgen Acker düngen. Ihnen wird die Erlaubnis erteilt, auf ½ Morgen Acker Rüben für den Eigengebrauch zu säen. Wenn die Eheleute sich bewähren, dürfen sie den Pfarrer bitten, für sich selbst zusätzlich 2 Simmer frülynß und 2 Simmer spedlynß für den Eigengebrauch auszusäen. Dazu sollen sie die Äcker davor und danach düngen, aber nicht auf die gedüngten 2 Morgen aussäen. Sollten sie sich nicht an diese Vorgabe halten, müssen sie einen Teil Flachs abgeben und dürfen zukünftig keinen Flachs mehr aussäen. Von dem Wittumhof sollen die Eheleute jährlich den halben und den dritten Teil, das sind 2 von 5, sowie den Zehnten an den Pfarrer zu Wiesloch auf eigene Kosten liefern und von einem Weingarten, gelegen an der Bon, der zum Wittum gehört, dem Pfarrer zu Wiesloch jährlich an St. Martin [11.11.] 2 Kapaune liefern. Falls sie die Vereinbarung nicht einhalten sollten, wird ihnen der verliehene Wittumhof und von jedem Morgen Acker 1 Malter Korn und 1 Malter Hafer entzogen, zudem müssen sie nach ihrem Auszug 200 Bündel Stroh zur Mastung dort lassen.
Ankündigung des Siegels der Stadt Wiesloch.
Geben vnd gescheenn Jnne dem Jare alßmann Zalt vonn Cristi vnßers Herren gepurtt Dusent vierhundert Achtzig vnd Siebenn Jare.

Material/Technik: Einzelblatt
Umfang: Pergament
Sprache: Deutsch