Cover

Speyer, Landesarchiv, F 7, Nr. 45

Urkunde: Die Klöster Lorsch und Schönau einigen sich hinsichtlich des in Viernheim entstandenen Schadens

Heppenheim, 1224 , Ausfertigung

Pergament

Abt Konrad und der Konvent des Klosters Lorsch bekennen, dass ihre Leute an dem Besitz des Klosters Schönau in Viernheim Schäden in Höhe von geschätzten 25 Pfund Wormser Währung verursachten, woraufhin Abt und Konvent des Klosters Lorsch sich mit dem Abt Konrad [II.] und den Brüdern des Klosters Schönau auf Folgendes geeinigt haben: Auf die 17 Hufen und 9 Hofreiten, den Hirschacker (agro ceruj), Weiden, Gewässer, Wiesen, Wälder und Allmende in Viernheim, welche sich allesamt im Besitz des Klosters Schönau befinden bzw. von diesem genutzt werden, darf das Kloster Lorsch weder Erbansprüche geltend machen noch Mortuarium oder Atzung verlangen. Ferner sind die Kloster Schönau Zugehörigen von den Gerichtssitzungen und von den Strafgeldern der Heppenheimer Zent befreit, die dort befindlichen Geistlichen dürfen nur vor ein geistliches Gericht geladen werden. Dennoch muss das Kloster Schönau jährlich am St. Margaretentag [13.07.] 30 Laib Käse abführen. Darüber hinaus darf Kloster Schönau in Viernheim keine Erwerbungen von Lorscher Obereigentum ohne die Zustimmung des Klosters Lorsch machen. Folgende Zinsen sind wie bisher zu entrichten: An Mariä Lichtmess [02.02.] werden von 16 Hufen Zinsen in Höhe von 20 Pfennig und an Gründonnerstag von 9 Hofreiten Zinsen in Höhe von 10 Pfennig fällig. Von jeder Hufe soll das Kloster Schönau zusätzlich 1 junges Huhn und 15 Eier geben. Am Margaretentag ist von der 17. Hufe, die Amtshufe (ammethvbe) genannt wird, jährlich an den Lorscher Schultheißen 4 Unzen zu zahlen. Von einer weiteren Hufe im Besitz des Klosters Schönau, die Wildhufe (wilthube) genannt wird, müssen keine Abgaben entrichtet werden, da sie kein Eigentum des Klosters Lorsch ist. Zudem soll an St. Martin [11.11.] von jeder der genannten 16 Hufen 1 Schwein im Wert von 2 Schilling Heller geliefert werden. Von 3 Hofreiten werden jeweils 10 Pfennig und von 5 Hofstätten jeweils 6 Pfennig, von der neunten Hofreite 1 junges Huhn und vom Hirschacker 6 Pfennig fällig. Für die Wiesen werden 2 ½ Unzen und 3 Hälbling (oboli) gezahlt. Ein Drittel der Pfennige wird für den Zehnt abgezweigt. Von ungeschnittenen Wiesen ist kein Zehnt fällig.
Zeugen: Graf Dieter von Katzenelnbogen, Gerhard von Schauenburg, Gottfried von Bickenbach, Konrad, Dompropst zu Speyer, Konrad, Propst des Stiftes St. Guido (Widone) zu Speyer, Konrad, Leutpriester von Lorsch. Die Lorscher Konventualen: Diemar, Dekan, Adelhelm, Propst des Klosters Steinbach, Kraft, Simon, Markward, Konrad, Heinrich, Berengar, Otto, Hospitalmeister, Heinrich, Heinrich, Konverse, Hebestrit, Propst des Klosters St. Michael auf dem Heiligenberg, Konrad, Vogt von Hirschberg, Konrad von Strahlenberg, Rupert von Eschollbrücken. Die Ministerialen des Klosters Lorsch: Markward von Hirschberg, dessen Bruder Volkold, Heinrich von Weinheim, Walbrun, Walter, Gottfried Stemelere, Heinrich von Starkenburg, dessen Bruder Peter, Siegfried Freitag, dessen Bruder Heinrich, Gernot Snovke, Friedrich und weitere.
Acta sunt hec anno incarnationis dominice M.CC.XXII. in cimiterio Hephenheim.

Regest / Formalbeschreibung
Eintrag im Onlinefindbuch des LA Speyer
Nutzungsbedingungen
Virtuelles Archiv

Persistente URL: https://archivum-laureshamense-digital.de/view/las_f7_nr_45
URN: urn:nbn:de:bsz:16-diglit-346572   
DOI: 10.11588/diglit.34657
IIIF Manifest: https://archivum-laureshamense-digital.de/view/iiif/las_f7_nr_45/manifest

Komplett-
Download

Sprung zur Seite
(z. B.: IV, 145, xii)


Universitätsbibliothek HeidelbergUnesco Welterbestätte Kloster LorschBundesland Hessen