[1] Die Geistliche Güteradministration verleiht – mit Zustimmung des Pfälzer Kurfürsten Friedrich III. – dem Heidelberger Bürger Konrad Herman auf dessen Bitten hin den Brunnenquell am Heiligenberg als Erbbestand. Die Quelle entstand im Wald am Heiligenberg, der zum Eigengut des Klosters Lorsch gehört, am Darsbach, oberhalb des gemeinen Wegs oder Allmendwegs. Konrad Herman darf die Quelle fassen und das Wasser in seinen unten am Neckar befindlichen Garten leiten oder führen. Sollte der Kurfürst oder die Geistliche Güteradministration das Wasser für sich selbst beanspruchen, fällt die Hälfte des Wassers dem Konrad Herman zu eigen. Den Brunnen und auch die Brunnenstube hat er in gutem Zustand zu bewahren. Weiter soll er an der Quelle einen Trinkstein anbringen, damit die Verwalter der Geistlichen Güteradministration, die auf dem Allmendweg wandern, sich am Wasser erfreuen können. Sollten Auseinandersetzungen um Rechte am Brunnen entstehen, hat sich Magister Johann Engelhard Mohr (Moer), Keller zu Hilsbach, der Sache anzunehmen. Ferner muss Konrad Hermann dem Schaffner (befelchhaber) des Klosters Lorsch jährlich an St. Martin [11.11] 1 Gulden als Bodenzins entrichten. Die erste Zahlung soll im Jahr 1571 erfolgen.
Ankündigung des Siegels Kurfürst Friedrichs III.
So geben den ersten Novembris anno 71.

[2] Der Heidelberger Bürger Konrad Herman reversiert die Verleihung mit der Brunnenquelle am Heiligenberg oberhalb des Hausbrunnens im Lorscher Eigenwald und oberhalb des gemeinen Wegs oder Allmendwegs durch die Geistliche Güteradministration mit Zustimmung des Pfalzgrafen Friedrich [III.] als Erbbestand. Er verpflichtet sich, alle in der Verleihungsurkunde aufgeführten Punkte und Artikel einzuhalten [s. Würzburg, Staatsarchiv, MRA Kurpfalz Nr. 1076/1].
Ankündigung des Siegels des Ausstellers.
Datum et actum vt supra = So geben den ersten Novembris anno 71.

Material/Technik: Papier
Umfang: Libell
Sprache: Deutsch