Würzburg, Staatsarchiv, MRA Kurpfalz Nr. 1155, Nr. 1
Brief: Kurfürst Ludwig VI. schreibt dem Erzbischof von Mainz wegen des Schultheißenamts zu Rodau
Heidelberg, 1581 Oktober 9, Ausfertigung
Kurfürst Ludwig [VI.], Pfalzgraf bei Rhein, schreibt an Daniel [Brendel von Homburg], Erzbischof von Mainz, dass er durch die Geistliche Güteradministration darüber informiert wurde, dass dem Kloster Lorsch das Recht zusteht, das Amt des Schultheißen in Rodau mit einem Hofmann des Klosters zu besetzen, der aus allen Bußen und Freveln den 3. Teil erhält. Nun wurde vor ungefähr 16 Jahren durch den erzbischöflichen Amtmann zu Gernsheim N. von Hattstein ohne Wissen des Klosters Hans Hildenbrant in dieses Amt eingesetzt. Dies wurde möglich, da der zu dieser Zeit seitens des Klosters Lorsch bestellte Schultheiß Hans Menger im Streit mit einem anderen Rodauer Einwohner lag und deshalb diesem Amt nicht weiter vorstehen sollte. Ein Schreiben an N. von Hattstein, in dem man sich über diese Neuerung beschwerte und die Wiedereinsetzung des Lorscher Schultheißen forderte, wurde dahingehend beantwortet, dass dieser Schultheiß nur bis zum Ende des Rechtsstreits zwischen Hans Menger und einem Bauern eingesetzt bleiben sollte. Dessen ungeachtet fordert Kurfürst Ludwig [VI.] den Mainzer Erzbischof auf, er möge seinen Amtleuten befehlen, den amtierenden Schultheißen abzusetzen, damit wieder ein Lorscher Hofmann als solcher eingesetzt werden kann.
Datum Haydelberg den Neunten Octobriß Anno Achtzig einß.
Material/Technik: Papier
Umfang: Libell (2 Blatt)
Sprache: Deutsch
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URN: urn:nbn:de:bsz:16-diglit-323458
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IIIF Manifest: v2.1, v3.0